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Christos 31. Januar 2017

1. FSV Mainz 05 - Borussia Dortmund

Ist es echte Liebe wenn man sich für überteuerte 40€ noch einen Tag vor dem Spiel eine Karte kauft? Im Wissen dass man dann alleine im neutralen Block sitzt und schon bei der Bestellung ahnt, dass man ein Spiel sehen wird, von welchem man nicht lange sprechen wird?

Na gut, erst mal den positiven Schock überstehen, dass es noch am Tag vor dem Spiel auf der Internetseite der Mainzer Karten zu kaufen gibt. Wann hat es das das letzte Mal gegeben? Außerdem muss ich eh nach Frankfurt und ich bin ja nicht alleine, 4500 Borussen werden erwartet und zwei Hildener sind auch am Start.

Also ab ins Stadion. Anreise klappt ganz gut, Platz haben die Mainzer ohne Ende um ihr kleines Schmuckstück herum. Es fühlt sich alles so luftig an, die Stimmung ist gut, liegt etwa doch etwas in der Luft? Ein Dreier vielleicht?

In Mainz ist irgendwie alles anders. Kommt es einem nur so vor oder warum sind hier alle so nett und gastfreundlich? Täuscht der Eindruck oder laufen hier auch so viele Frauen rum? Nun ja, bei so vielen Einlasskontrollen extra für unsere schöneren Hälften wird das schon so sein. Und dann das: der Stadionsprecher liest die Mannschaftsaufstellung von Borussia Dortmund vor, präsentiert von den Borussia Dortmund Fans?! Hä? Im Tor mit der Nummer 1 (ja, hat er gesagt, älteres Semester, Torwart hat gefälligst die 1 zu tragen) Roman. Pause. Mit der Nummer 11, Marco. Pause. Aaaaaaaaah, der will dass wir mitmachen. Das ist ja nett. Gut, der schwarzgelbe Anhang ist das nicht gewöhnt, doch wir machen einfach mal mit. Bei Schürrle werden sogar die Mainzer Herzen warm, nur bei Tuchel wird gepfiffen.

Und dann, keine drei Minuten gespielt, klingelt es in der Kiste. Plötzlich ist der neutrale Block nicht mehr ganz so neutral und der Mainzer neben mir schmunzelt und meint es sei etwas früh für die Führung. Wut und Enttäuschung sieht anders aus.

Das Spiel plätschert jetzt vor sich hin, langsam erkennt der gekonnte Auswärtsfahrer sein Team wieder, konstant schwacher Auftritt, also wird mit dem Mainzer gefachsimpelt, man könnte sich vorstellen das Bier mit den Jungs hier könnte genüsslich sein. Halbzeit rum, fast das Spiel, so unspektakulär das Ganze. Schnell noch gedacht: wenn jetzt nicht das 0:2 fällt können wir mit einem Punkt zufrieden sein. Aber bloß nicht dem Nachbarn erzählen, der denkt sonst bestimmt ich bin verrückt. Zack, 1:1, die gesamte Abwehr hat geschlafen und mit dem Schlusspfiff fast noch das zweite Gegentor geschluckt.

Alle sind zufrieden und doch irgendwie nicht. Letztendlich hat man sich an eine magere Ausbeute in der Fremde gewöhnt. Jetzt wird schnellstmöglich das Spiel vergessen, noch etwas ärgern über das ausgegebene Geld, die Kälte und die schwache Vorstellung. Und wenn man dann wieder eine Karte für das nächste Spiel bekommt freut man sich wie ein kleiner Junge - echte Liebe halt...