BVB FANCLUB | ![]() |
Das vergangene Jahr 2016 war für den Borussen Fan ein sehr aufregendes Jahr! Was haben wir da nicht alles erlebt? Große Auftritte unserer Mannschaft in Europa mit einem nicht an Dramaturgie zu übertreffenden Ausscheiden in Liverpool, ein verlorenes Pokalfinale gegen den Rivalen aus München, bei dem wir bis heute nicht verstanden haben, warum unsere Leistungsträger sich nicht an den Punkt gewagt haben. Dann der große Umbruch, Kapitäne die das Schiff als Erste verließen, Spieler die sich in Sphären mit den Eliten der Welt sahen und ihre neue Herausforderung nun in der Euro- statt in der Championsleague suchten. Aber dafür neue Spieler, ungeliebte Rückkehrer, Weltmeister und eine Bande voller junger Wilden, die man vielleicht als Kickerabonnent kannte, die aber dem normalen BVB Fan kaum ein Begriff waren.
Und dann dieser furiose Auftakt in die neue Saison, der Gewinn der Gruppenphase in der Championsleague, das sichere, wenn auch glückliche Auftreten im DFB Pokal, der große Kampf und Sieg gegen die Bayern und ein Jahr lang im eigenen Tempel ungeschlagen - Rekord! Aber auch ein Jahr ohne Derbysieg, ungewohnten Niederlagen auf fremdem Platz und eine Verletztenliste, die an die unvergessliche Zeit vom "The Normal One" erinnerte. Es war Zeit für eine Winterpause, die Luft war raus!
Doch wer dachte die Zeit vergehe wie im Flug, der täuschte sich. Zugegeben, die ersten Tage waren durchaus sehr angenehm. Statt sich über die Gegentore zu ärgern, freute man sich auf den Glühweinstand oder Santas Geschenke! Statt auf die Tabelle zu starren hatte man nun anderes im Kopf... Aber was kann so schön sein wie unser Fußball? Als die ersten Spieler ihre Selfies über Instagram posteten, war man vielleicht noch irritiert, doch spätestens als die Gazetten vom ersten Laktattest berichteten, war man wieder ganz auf der Höhe! Aber ein Blick auf den Kalender verriet: Es waren noch über zwei Wochen bis zum Rückrundenauftakt.
Jetzt ist die Winterpause gerade zur Hälfte rum und ich frage mich: wenn es den Fußballgott wirklich gibt, wie kann er es dann zulassen, dass man immer noch warten muss bis es endlich los geht? Bis man sich endlich wieder mit seinen Kumpels aus dem Fanclub vorm Stadion trifft oder gemeinsam im Rudel glotzt, genüsslich sein Bier trinkt und es besser weiß als der Schiri und der Trainer? Wenn es also den Fußballgott gibt, dann muss es auch den Fußballteufel geben!
Ich erfreue mich schon an kleinen Dingen im Leben. Der tägliche Blick auf die Uhr mit dem schwarz-gelben Ziffernblatt um 19:09 Uhr, wenn ich die Zahnpasta auf die schwarz-gelbe Zahnbürste streife, wenn der Fanclub-Hoody zum Einsatz kommt oder die eigenen Kinder im Training das schwarz-gelbe Dress anziehen. Ja, ich freue mich sogar darüber, wenn ich mit sechs Telefonen und Leitungen gleichzeitig die Tickethotline anrufe und mal wieder nicht durchkomme. Doch es gibt ihn wohl wirklich, den Fußballteufel, denn gerade als ich Licht am Ende des Tunnels sah, habe ich mir die Bänder im Sprunggelenk gerissen und die Zeit vergeht noch langsamer. Und warum? Weil ich nun Samstags nicht mehr meine Borussia sehe, sondern mit meinen Kindern zum Indoorspielplatz gehe und mich auf dem Trampolin so fühle wie ein Torschütze, der zum Salto ansetzt. So kommt es mir so vor, als wären es wieder fünf Wochen bis zum Rückrundenauftakt.
Es wird Zeit, dass wieder Angepfiffen wird!